Rund ums Meer

Rund ums Meer

ABA-Gedichte

Cuxhaven
und seine Deiche

Wo Elbe und Weser die Nordsee erreichen,
liegt Cuxhaven hinter sicheren Deichen.

Hier haben die Menschen seit alters her
gekämpft mit dem stets hungrigen Meer.

Einst lag die Küste viel weiter im Norden,
aus den höchsten Punkten sind Inseln geworden.

Dann begann man mit schwacher Hand an zu deichen,
denn eins war klar, ohne Deich müsst` man weichen.

Mit der Zeit hat den Deich man ständig erhöht,
Vorsicht ist wichtig, wenn es um Sicherheit geht.

Für die Anwohner ist es das Beste,
und wohlfühlen sollen sich alle Gäste:
fröhlich, erholt und braungebrannt
nach langen Tagen am sonnigen Strand.

„von Jutta Wallbrück“


Erholung in Cuxhaven

Das Wandern ist manch Urlaubers Lust,
es vertreibt endgültig den Alltagsfrust,
wenn man auf schier endlosen Deichen
manch urigen Küstenort kann erreichen
oder die Insel Neuwerk weit im Watt,
die einen uralten Leuchtturm hat.
Allerdings nur an klaren Tagen
bei Ebbe kann man den Fußmarsch wagen.

Die Bequemeren wollen in der Sonne sich aalen,
hin und wieder suchen nach Muschelschalen,
vielleicht eine schöne Sandburg bauen
oder nur einfach aufs Meer hinaus schauen,
genießen die Luft, so würzig und frisch,
im Hafen kosten geräucherten Fisch,
sich der Stimmung ganz ergeben,
das gibt Lust auf neues Erleben.

„von Jutta Wallbrück“


Nebel auf See

Die Nebelglocke ist so dicht
und nirgendwo das kleinste Licht.
Doch horch, jetzt tönt das Nebelhorn,
es klingt so einsam und verlor´n.

Und plötzlich wie ein böser Traum,
zehn Meter nur am Nebelsaum,
schiebt´s sich vorbei wie eine Wand,
lautlos und schwarz von Geisterhand.

Es muss der ewige Seemann sein,
der durch die Meere kreuzt allein.
Ein seltsam´ Schiff, kein Mann an Bord,
still wie es kam, so gleitet´s fort.

Doch dort am Mast der Kapitän,
winkt er uns nicht auf Wiedersehen?
Der Nebelvorhang sinket nieder,
allein auf See sind wir nun wieder.

Doch jählings wie auf Zauberwort
treibt´s alle Nebelschwaden fort.
Die Sonne hat den Sieg errungen,
das Nebelhorn ist schon verklungen.

„von Jutta Wallbrück“


Windkonzert

Durch Stage und Wanten pfeifet der Wind,
es klingt, als kratze Metall über Flint,
als zupfe jemand auf einer Gitarr´,
die eines jeden Klangkörpers bar.

Es schlägt und trommelt, es knattert und knallt,
der Sturmgesang weit übers Meer hin erschallt.
Es ist ein Orchester, ein ganzes Konzert,
das nur die Melodie alleine entbehrt.

Der Sturm nimmt zu, das Crescendo er singt,
Stunde um Stunde bis er verklingt.

„von Jutta Wallbrück“


Das Boot

Das Boot zerrt wütend an seinen Leinen,
es will sich befreien, so könnte man meinen.
Es will nicht brav im Hafen bleiben,
es will sein Spiel mit den Wellen treiben.
Es will kühn auf der Seite liegen,
seine ganze Länge ins Wasser schmiegen.
Es will spüren des Steuermanns Hand,
der´s nach dem Spiel bringt sicher ans Land.

„von Jutta Wallbrück“


Dunst

Die Sonn` am Himmel milchig bleich
verhüllt mit Schleierdunst sich gleich;
das Wasser wie ein Spiegel glatt
liegt hingegossen, samtig matt.

Nur in der Fern` am Inselrand
sieht man das weiße Wellenband
der Dünung von Nordwesten her,
auch sie scheint heute ölig schwer.

Alles ist Friede, Gelassenheit,
doch, wer weiß, der nächste Sturm ist nicht weit.
Jetzt ist das Lüftchen so lau und so lind,
doch wie schnell wird daraus ein starker Wind.

„von Jutta Wallbrück“

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